Achillessehne 2

Grundsätzliches:

Die weitaus häufigste Erkrankung an der Achilles­seh­ne ist die Achilles­sehnen­ent­zün­dung (Achilles­sehnen­reizung). Genauer: das Gleit­gewebe um die Seh­ne, die Sehnen­scheide, ist ent­zün­det. Be­troffen sind v.a. Laufs­port­ler. Meist wird die Er­kran­kung akut aus­ge­löst durch Ver­än­derung der äußeren Be­dingun­gen: Schuh­werk, Boden­ver­hält­nisse, Trai­nings­pen­sum. Typisch ist der sog. An­lauf­schmerz, d.h. Schmer­zen nach dem Auf­stehen mor­gens und bei Be­ginn der sport­lichen Be­lastung. Oft lassen die Schmer­zen wäh­rend des Lau­fens wieder nach.

Neben dem kompletten Riss gibt es auch Achil­les­sehnen­tei­lrisse. Wie an der Mus­ku­la­tur kön­nen ein­zel­ne Fa­sern oder Bün­del reißen. Diese Ver­let­zung ist we­nig be­kannt und wird deshalb bis­wei­len ver­kannt. Die Schmer­zen neh­men cha­rak­teristischer­wei­se wäh­rend der Be­las­tung zu, die sport­liche Ak­ti­vi­tät muss oft ab­ge­brochen wer­den. Ist dann nach einer Sport­pause eine sub­jek­tive Besserung ein­ge­tre­ten, wird das Trai­ning häu­fig zu früh wieder auf­ge­nommen. Eine er­neute Zwangs­pause ist die Fol­ge. Der Ein­riss kann nicht aus­hei­len, er wird chro­nisch. Zur sicheren Unter­schei­dung, ob eine Gleitgewebeentzündung oder eine Partialruptur die Ursache der Beschwerden ist, muss dann eine Kern­spin­tomo­gra­phie mit Ver­ab­rei­chung eines Kon­trast­mittels vor­ge­nommen wer­den.

Auch ein prominenter Knochen­vor­sprung am Fer­sen­bein (Haglund-Exos­tose) oder eine Ver­knö­che­rung des Sehnen­an­satzes (oberer Fer­sen­sporn) kann zu Schmer­zen füh­ren. Diese liegen dann nicht im mittleren Seh­nen­be­reich, son­dern unter­halb da­von, dort wo die Seh­ne am Fer­sen­bein an­ge­wachsen ist (In­ser­tions­tendo­pathie). Das ständige Scheu­ern der Seh­ne am Kno­chen kann zu­nächst eine Schleim­beutel­ent­zün­dung, später auch eine direkte Ver­let­zung der Seh­ne her­vor­rufen.

Operationstechnik:

Gleitgewebeentzündungen werden immer zu­nächst kon­ser­va­tiv be­han­delt. Physio­the­ra­pie, Um­stel­lung des Trai­nings, Ein­lagen. In­jek­tio­nen, keines­falls mit Cor­ti­son. In chro­ni­fi­zier­ten Fäl­len müs­sen ope­rativ mittels eines klei­nen Schnit­tes Ver­nar­bun­gen ge­löst und die ver­schwar­te­te Seh­nen­schei­de ent­fernt wer­den, damit die Seh­ne wie­der schmerz­frei glei­ten kann.

Frische Teilrupturen heilen fast immer unter kon­ser­va­tiver Be­hand­lung aus. Je nach Grö­ße kann be­reits eine Sport­pause von eini­gen Wo­chen aus­rei­chen. Manch­mal muss auch ein Plastik­stie­fel (Vacoped) für mehrere Wo­chen ge­tra­gen wer­den. Chro­ni­sche Par­tial­rup­tu­ren bil­den min­der­wer­tiges, über­schie­ßendes Ge­we­be inner­halb der Seh­ne aus. Dies ist der Grund für die kno­tige Ver­dickung (Ten­di­nose). Bei einer Opera­tion wird die­ses er­krank­te Ge­we­be im Zen­trum der Seh­ne aus­ge­schnit­ten, das ge­sunde Ge­we­be bleibt er­hal­ten.

Bei einer Haglundexostose wird der über­stehen­de Kno­chen am Fer­sen­bein ab­ge­tra­gen. Der ent­zün­dete Schleim­beu­tel wird ent­fernt. Sollte zu­dem ein oberer Fer­sen­sporn vor­han­den sein, so wird dieser aus der Seh­ne aus­ge­schält und ent­fernt. Wenn die Seh­ne da­bei teil­weise ab­ge­löst wird, muss sie manch­mal über einen klei­nen Kno­chen­anker aus Metall wieder be­fes­tigt wer­den.

1. Hautschnitt bei Gleitgewebeoperation

2. Ausschneidung bei chron. Verdickung

3. zusätzliche Umkippplastik

4. Überbrückungsplastik mit Flexorensehne

5. Abtragen der Haglundexostose

6. Hautschnitt bei Haglundexostose

7. entfernte Exostose

8. hinterer Fersensporn

9. nach Entfernung, refixierte Sehne

Nachbehandlung:

Eingriffe bei Haglund­exostosen und Gleit­ge­webe­ent­zün­dungen er­fol­gen meistens am­bu­lant. Die Reha­bili­ta­tion ver­läuft rascher als nach einem Achilles­seh­nen­riss.

Nach der Opera­tion wird für 2 Wo­chen eine Gips­scha­le ge­tra­gen, es wer­den Geh­stöcke be­nutzt. Bei der Hag­lund­opera­tion wird an­schlie­ßend noch ein Vacoped für 4 Wo­chen ge­tra­gen, man darf aber voll­be­lasten.

Bei der Gleitgewebe­opera­tion kann auf den Stie­fel ver­zich­tet wer­den. Volle Rück­kehr in den Sport sollte hier be­reits nach 2 Mo­na­ten, bei einer Hag­lund­exostosen­opera­tion nach 3-4 Mo­na­ten mög­lich sein.

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